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Zwischen Sackgasse und Energiewende:
Eine sozial-ökologische Mehrebenenanalyse transnationaler Biokraftstoffpolitik

Baustein 2: Fallstudie Brasilien – Sozial-ökologische Konflikte um Biokraftstoffe

Brasilien blickt auf langjährige Erfahrung in der Produktion und Nutzung von Bioethanol aus Zuckerrohr zurück. 2004 wurde von der brasilianischen Regierung das nationale Biodieselprogramm initiiert. Aufgrund seiner klimatischen und geographischen Bedingungen hat Brasilien große Produktionspotentiale auf diesem Gebiet und positioniert sich als Biokraftstoffproduzent und Exporteur von Technologien auf dem internationalen Markt. Die Produktion von Kraftstoffen aus Biomasse steht dementsprechend im Zentrum der brasilianischen energie-, klima- und agrarpolitischen Entwicklungsstrategien. Diese Strategien sind in Brasilien und in der internationalen Diskussion umstritten. Hauptkritikpunkte zahlreicher Studien sind direkte und indirekte negative Auswirkungen einer expandierenden Biokraftstoffproduktion auf Ökosysteme, eine Verschärfung der Landkonflikte durch zunehmende Landkonzentrationen sowie schlechte Arbeitsstandards auf den Plantagen. Im Zentrum der Untersuchung stand ausgehend von diesen Kontroversen die Frage, welche positiven und/oder negativen sozial-ökologischen Auswirkungen durch die Ausweitung der Biokraftstoffproduktion festgestellt werden können.