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Zwischen Sackgasse und Energiewende:
Eine sozial-ökologische Mehrebenenanalyse transnationaler Biokraftstoffpolitik

Baustein 4: Umweltbewertung ausgewählter Biokraftstoffe und alternativer Bioenergienutzungsformen

Zentrales Streitthema in der Debatte um die Förderung von Biokraftstoffen sind die mit ihrer Produktion und Nutzung einhergehenden Umweltwirkungen. International anerkannte und durch die ISO 14040ff standardisierte Methode zur Umweltbewertung ist die Ökobilanz. Studien zur Umweltbewertung von Biokraftstoffen fokussierten meist auf die Treibhausgasbilanz, wobei die Integration von indirekten Landnutzungsänderungen (ILUC) in die Bilanz methodisch eine Herausforderung darstellt. ILUC treten durch Verdrängung von Nahrungs- oder Futtermittelanbau auf, was bei einer Verlagerung des Anbaus auf ökologisch wertvolle Flächen (tropischer Regenwald, Moore) mit einer Freisetzung von im Boden gespeicherten CO2 einhergeht.

Zentrale Forschungsfrage war deshalb: Wie fällt die ökologische Bewertung ausgewählter Biokraftstoffe aus, wenn ILUC in die Treibhausgasbilanz in die Umweltbewertung einbezogen werden? Die Ansätze zur Quantifizierung der ILUC sowie ihre Integration in politische Regelungen wurden während der Projektlaufzeit kritisch verfolgt und ihre Eignung im konkreten Anwendungsfall überprüft. Darüber hinaus stellte sich die Frage, wie verschiedene Biokraftstoffe im Vergleich zueinander zu bewerten sind. Bei der Auswahl der Biokraftstoffe wurden auf den in den Fallstudienländern Brasilien und Afrika relevanten Rohstoff Zuckerrohr sowie den in Deutschland wichtigen Rohstoff Getreide fokussiert. Aus den Ergebnissen dieses Bausteins wurden politische Empfehlungen abgeleitet.